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Frauensport: The next big thing

Künstliche Intelligenz, Virtual Reality – und Frauensport. Das sind derzeit im Silicon Valley die drei größten Investmentthemen (Quelle: SZ). Und wie meistens im amerikanischen Business geht es dabei nicht um Goodwill oder Charity, sondern ganz unsentimental um Geld. Einer Studie der Sportberaterfirma The Sports Consultancy zufolge soll sich der weltweite Markt im Frauensport bis 2030 knapp verdreifachen – im Gegensatz zu vielen Disziplinen im Männersport, bei denen das Wachstum bereits ausgereizt ist.

Massive Investments in den USA

Es ist also nicht verwunderlich, dass derzeit in den USA – nach all den Debatten über Gleichberechtigung, Equal Pay, Diversity und Inklusion – den Worten Taten folgen und massiv in den Frauensport investiert wird. Die Investorenliste beim 2021 gegründeten Frauenfußballverein Angel FC liest sich wie das „Who is who“ des amerikanischen Showbusiness und Profisports: Natalie Portman, Christina Aguilera, Jennifer Garner, Serena Williams, Abby Wambach, Lindsey Vonn. Das Ziel: Profitabel sein und gleichzeitig eine Mission erfüllen.

Der Erfolg des Angel FC gibt ihnen Recht: Die Heimspiele sind mit 22.000 Zuschauer:innen regelmäßig ausverkauft. Die Spielerinnen sind an den Ticketeinnahmen beteiligt und dementsprechend engagiert. Sie besuchen Schulklassen, reden mit ihren Fans, stehen stundenlang für Autogramme und Fotos zur Verfügung, werben auf Social Media um Zuschauer:innen für ihre Spiele. Sie sind – im Gegensatz zu vielen männlichen Profisportlern – nahbar.

Frauensport wird Wachstumstreiber im Sportbusiness

  • 300 %

    Bis 2030 wird sich der weltweite Markt im Frauensport knapp verdreifachen

  • 19 Mio.

    Fans in Deutschland interessieren sich für Frauenfußball

  • 42 %

    aller Sponsoren im Frauenfußball versprechen sich Zugang zu neuen Zielgruppen

Erfolgsfaktoren des Frauensports

Diese Nahbarkeit und Bodenständigkeit sind wahre Erfolgsfaktoren für den Frauensport. Umso wichtiger ist es, dass diese erhalten bleiben und die Frauen nicht die Fehler der männlichen Profisportler kopieren. Denn der Frauensport wirkt auf viele Frauen und gerade auch jüngere Zielgruppen wie ein sympathischer Gegenentwurf zu dem, was der Männersport und insbesondere der Männerfußball manchmal missen lassen.

Laut der Global Sports Survey von PwC sind 42 % der Sponsoren und Investoren primär am Frauensport interessiert, weil sie sich dadurch Zugang zu einer neuen Kundenzielgruppe erschließen wollen und sich ein Engagement positiv auf die eigene Marke auswirkt. Für Unternehmen ist Frauensport äußerst attraktiv: Einer Nielsen-Umfrage zufolge wird er als inspirierender, progressiver und familienfreundlicher wahrgenommen als Männersport. Sponsoren haben die Chance, neue und jüngere Zielgruppen zu erreichen und sich zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Gleichberechtigung, Chancengleichheit oder Nachhaltigkeit zu positionieren.

Ein weiterer Erfolgsfaktor des Frauensports kommt hinzu: Mit einer veränderten Fanzielgruppe ändert sich auch die Fan-Experience, die im Zentrum aller Sponsoringaktivitäten steht. So entsteht Raum für neue Sponsoren und andere Produkte, die mit ihrer Werbung neue Zielgruppen erreichen. Mehr Vegan und Bio statt Wurst und Bier.

80% Prozent aller Kaufentscheidungen werden von Frauen getroffen (Quelle: Nielsen). Trotzdem richtet sich ein Großteil der Werbung an Männer. Der Frauensport bietet ein enormes Potential, eine überaus kaufkräftige Kundschaft mit zielgerichteten und passgenauen Botschaften zu erreichen.

Weiterhin steigendes Interesse an Frauenfußball in Deutschland

Fast die Hälfte der Fußballinteressierten in Deutschland gibt an, sowohl Männer- als auch Frauenfußball zu verfolgen. Dahinter verbergen sich 19 Millionen Fans, die ein besonders hohes Interesse und Bewusstsein für den Frauenfußball aufweisen (Quelle: DFB Studie mit Two Circles).

Selbst das enttäuschende Abschneiden der DFB-Frauen bei der Fußball-WM 2023 in Australien und Neuseeland tat der Beliebtheit des Frauenfußballs keinen Abbruch. Beim zweiten Gruppenspiel gegen Kolumbien sahen 10,363 Millionen zu, ein Marktanteil von über 60%. In der K.o.-Phase wurden weiterhin gute Zuschauerzahlen erzielt. Das Finale sahen 5,37 Millionen Menschen, was einem Marktanteil von 41,8% entspricht.

Der Trend der letzten Jahre setzt sich weiter fort: Deutsche Fußballfans haben sowohl ein großes Interesse an der Frauen-Bundesliga als auch an der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. (Quelle: „FanQ“-Studie* „Frauensport im Wandel – Status Quo und Perspektiven im Frauenfußball“). Für die Zukunft wünschen sich Fans, dass Frauensport häufiger im TV übertragen wird.  61,2 Prozent der Befragten sprechen sich für ein gemischtes Angebot von Männer- und Frauen-Profisport aus. 76,1 Prozent erwarten von den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF, dass sie mehr Geld in die Übertragungsrechte von Frauenfußball investieren. 

Stärkere mediale Präsenz für die Frauen-Bundesliga

Zur Saison 2023/24 stehen die Zeichen in der Frauen-Bundesliga verstärkt auf Aufbruch und Wachstum. Nicht nur hat Google Pixel unter anderem das Namensrecht an der Frauen-Bundesliga für vier Jahre übernommen. Die Spiele in der Google Pixel Frauen-Bundesliga werden nun von  vier verschiedenen Anbietern übertragen: MagentaSport und der neu eingestiegene Streamingdienst DAZN haben dabei die Rechte, alle 132 Partien live zu zeigen. Zusätzlich haben sich ARD und ZDF die Ausstrahlung von bis zu zehn Spielen der Frauen-Bundesliga gesichert. Ein weiteres deutliches Signal, dass die Frauen-Bundesliga immer mehr Zuschauer:innen anzieht, ist die Entscheidung vieler Clubs, die Spiele auch in ihren „großen“ Heimspielarenen auszutragen. Damit die Stadien bei den Live-Übertragungen auch gut gefüllt sind, bieten immer mehr Clubs Dauerkarten für die Spiele ihre Frauenteams an.

Vielfältige Chancen im Frauenfußball

Es tut sich also einiges im Frauenfußball in Deutschland. Dass die Entwicklung anderen Ländern wie den USA, England oder auch Spanien noch hinterherhinkt, beinhaltet gleichzeitig viele Chancen für Investoren und Sponsoren:

  • Den Fußball der Frauen zu bauen, nicht den der Männer nachzubauen

  • Mit dem Fußball eine Vorreiterrolle und Vorbildfunktion für Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung einzunehmen

  • Und sich dabei gleichzeitig gegenüber neuen Zielgruppen zu positionieren

Frauenfußball ist eine der am schnellsten wachsenden Sportarten weltweit. Und jetzt ist der beste Zeitpunkt, um die Erfolgsgeschichte als Partner oder Sponsor nicht nur zu begleiten, sondern voranzutreiben und mitzugestalten. Möglichkeiten gibt es dabei viele – ob als Sponsor in der Frauen-Fußballbundesliga bei Bayer 04 Leverkusen oder dem MSV Duisburg oder auch beim Frauen-Team von Borussia Dortmund.

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